Strafandrohung für die Fütterung von Straßenkatzen

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Frau Kurz und Familie Bailo sind mehrmals im Jahr in Capdepera und versorgen dort etliche Straßenkatzen. Wenn Frau Kurz nicht dort sein kann, werden die Tiere ebenfalls von "Futterbetreuern" versorgt, wobei die Futterkosten natürlich übernommen werden.

 

Vor einiger Zeit wurden wir von Frau Kurz und Familie Bailo, die sicherlich einigen von Ihnen - zumindest namentlich - bekannt sind, darüber informiert, dass in Capdepera und Cala Ratjada, den bekannten und beliebten Urlaubsorten in Spanien, Verbotsschilder aufgestellt wurden und haben versucht, auch dort zu helfen.

 

Während der Gespräche mit Frau Kurz stellte sich heraus, dass die beiden Gemeinden Capdepera und Cala Ratjada sich doch sehr darüber im Klaren sein müssen, was sie dort "veranstalten". Denn diese Verbotsschilder, die Strafen in Höhe von 60 € bis 750 € für das "verbotene" Füttern von Straßentieren in Aussicht stellen, wurden erst nach Beendigung der Saison aufgestellt.

 

Auch der Kontakt mit der vor Ort tätigen und lebenden deutschen Tierärztin, Frau Dr. Jeannette Haug, bestätigte dies. Sie berichtete uns, dass etliche Leute beim Füttern der Straßenkatzen "erwischt" wurden und Strafzahlungen leisten mussten.

 

Wir schrieben also zunächst die zuständigen Stadtverwaltungen an und baten darum, die Schilder zu entfernen und vielmehr die Katzen kastrieren statt verhungern zu lassen. Denn letztendlich ist die Situation dort nicht anders als in Kusadasi: Es gibt zurzeit keine Touristen, die die Tiere füttern (können), somit auch keine Essensreste von den Hotels und die Saison beginnt erst wieder ab Mai.

Die Antwort die wir von den spanischen Behörden erhielten, war kurz und knapp - wir sollten uns doch um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern und man wolle auch nicht mit uns diskutieren. Basta.

Ein erneutes Gespräch mit Frau Dr. Haug nach dieser Antwort ergab dann, dass es seitens der Behörden, der Futterstellenbetreuer, etlicher derjenigen, die bereits Strafzahlungen erhalten hatten und Frau Dr. Haug einige unschöne Gespräche ohne Erfolge gab. Man stellte lediglich in Aussicht, dass die vor Ort vertretene "Protectora" möglicherweise eine alte Perrera zur Verfügung gestellt bekommen, in die man die Katzen verbringen könnte.

Hierauf bat Frau Dr. Haug die Behörden um einen weiteren Gesprächstermin mit den Behörden, um zu erläutern, dass es keinerlei Sinn macht, ca. 700 Katzen in eine Perrera "zu stecken" und sich sozusagen selbst zu überlassen. Auch dies war wieder eine sehr unschöne und unfruchtbare Diskussion, allerdings hatte Frau Dr. Haug in weiser Voraussicht einige Vertreter der spanischen und deutschen Presse zu diesem Gespräch eingeladen, was einige Tage darauf eine recht negative Berichterstattungen in der Presse zur Folge hatte.

 

Daraufhin wurden zumindest die Verbotsschilder entfernt und es gab weitere Gespräche mit der "Protectora", die letztendlich über kaum vorhandene Mittel verfügt und von einer einzigen vor Ort tätigen Person vertreten wird.

 

Soweit Frau Dr. Haug in Erfahrung bringen konnte, soll zwischen der Protectora und der Gemeinden Capdepera und Cala Ratjada ein Kooperationsvertrag vereinbart werden. Diese soll so aussehen, dass das Rathaus alle Kosten und Pflichten auf die Protectora abwälzen möchte. Die Unterstützung des Rathauses besteht allein darin, der Protecora die alte Perrera zur Verbringung der Katzen zur Verfügung stellen möchte.

Das städtische Tierheim, befand sich in einem sehr schlechten Zustand und wurde aus Kostengründen Anfang des Jahres 2005 geschlossen. Ein versprochener Neubau wurde nicht errichtet, stattdessen sollte ein Angebot von der Organisation "Natura Parc" angenommen werden, die jedes Tier für 60 Euro abholen und zur Perrera "Son Reus" nach Palma bringen, wo etwa 3000 Tiere jährlich (wenn sie nicht neu vermittelt werden) nach ca 3 Wochen eingeschläfert werden.

 

Was also mit den Katzen geschieht, wenn die Protectora "die ihr übertragenen Aufgaben" allein aus Kostengründen nicht erfüllen kann, sollte somit klar sein.

 

 

Wir haben uns daher im Sinne der Katzen auch weiter eingesetzt und heute wurde hierüber ein Bericht in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung (einem Teil der Rheinischen Post in Düsseldorf) erschienen:

 

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Dieser Artikel wird nun selbstredend auch in Spanien verbreitet und wir hoffen, dass die Behördenvertreter ihren "Kooperationsvertrag" nochmals überdenken werden, wenn sie sehen, dass nicht nur in Capdepera und Cala Ratjada die Straßenkatzen und die Stadtverwaltungen ein Thema sind.

 

 

Über den Fortgang berichten wir weiter.