Was macht man, wenn zwei Katzenkinder in Not sind?
Man nimmt sie auf und hilft ihnen - wir jedenfalls!
Andere Menschen reagieren jedoch anders - so wie das Pärchen, dass die Beiden zunächst aufgenommen hatte ...
Zunächst hieß es, das Pärchen hätte die Beiden gefunden; etwas später dann, dass sie sie bereits seit einer Woche "mit im Wohnwagen hätten".
Beide haben Katzenschnupfen. Der kleine Kater sah noch "ganz gut" aus; ein Auge war stärker angegriffen und beide niesten ständig. Die kleine Katze "hing in den Seilen". Ihr ging es ganz offensichtlich gar nicht gut. Beide Augen waren verklebt, die Nickhaut vorgefallen und "milchig". Um das Maß dann vollzumachen, hatten beide auch ein dickes Wurmbäuchlein und Milben in den Ohren.
Als wir dann zum Abschluss noch hörten: "Sie haben gegen den Schnupfen "Aspirin" unter's Futter gemischt bekommen, rückten wir noch ein wenig mehr zusammen, denn die beiden "Schnupfies" müssen zunächst eine ganze Weile in Quarantäne bleiben.
Da wir eine Stunde später sowieso einen Tierarzttermin hatten, nahmen wir die Beiden zur Erstbehandlung kurzerhand direkt mit. Maria, die Sprechstundenhilfe, fragte natürlich nach dem Namen der Beiden, denn irgendwie muss sie sie ja im Computer eintragen.
Meine perplexe Antwort war nur: "Hallo.... die sind erst eine knappe Stunde bei uns. Darüber haben wir uns überhaupt noch keine Gedanken machen können. Während eines kurzen Gelächters (ich muss wohl sehr dumm aus der Wäsche geschaut haben) und einigen hin und her geworfenen Floskeln wühlte ich in meinen Hirnwindungen nach einem Namen für die Katzenkinder. Die Hirnschubladen flogen auf und zu, bis ich vor meinem inneren Auge den Zettel mit den darauf notierten Namen gefunden hatte und schon brach es aus mir heraus: "Susi und Strolch"!
Strolch war der erste, der untersucht wurde. Susi schlief währenddessen im Transportkorb - völlig fertig.
Zunächst wurde er gewogen; 1.040 g wog er. Ein Auge war stärker angegriffen und wurde zunächst auf Schäden kontrolliert. Fieber hatte er nicht, dafür eine Menge Ohrmilben, einige Flöhe und sicherlich viele Würmer, so wie das Bäuchlein uns verriet. Er wurde entwurmt, die Ohren gereinigt und behandelt, ebenso die Augen gereinigt und getropft. Dann bekam er Zylexis und Antibiotika und durfte wieder in den Transportkorb zurück.
Dann war Susi an der Reihe. Ihr Gewicht war gerade mal 790 g - für ein 8 Wochen altes Katzenkind doch etwas wenig. Auch bei ihr stellten wir Flöhe, Würmer und Ohrmilben fest. Fieber hatte sie ebenfalls nicht. Aber ihre Augen sahen sehr schlimm aus; fast so, als würde sie erblinden. Die Augen wurden - um sie genauer untersuchen zu können, mit einem Mittel getropft, dass sie Schmerz unempfindlich machte, bevor unsere Tierärztin mit einer so genannten Augenpinzette über den Augapfel wischte. Danach kam - wie zuvor auch bei Strolch - eine fluoreszierende Flüssigkeit hinein um festzustellen, ob das Auge z.B. durch eine Kralle beim Spielen beschädigt wurde. Denn das ist bei der Auswahl der Augentropfen und -salben wichtig, um es nicht weiter zu schädigen. Ebenso wie bei Strolch war dies nicht der Fall und letztendlich war es ein großes Aufatmen, dass wir das wieder hinbekommen können.
Mit Sicherheit hätte aber zumindest Susi ihr Augenlicht verloren, wenn die beiden Katzenkinder bei dem Pärchen geblieben wären!
Danach ging es fuhren wir dann schnellstens wieder zurück, damit die Kleinen ihr Futter bekamen. Strolch stürzte sich regelrecht darauf; bei Susi bedurfte es einige Überredungskünste. Denn wer nichts riecht, mag auch nicht fressen. Letztendlich "inhalierte" sie aber auch fast 100 g Nassfutter. Die nächsten Stunden verbrachten die Beiden dann im Tiefschlaf.
Susi & Strolch sind superlieb und gar nicht scheu. Schmusen, fressen und spielen ist im Moment das Größte - wenn sie nicht gerade ein geölter Blitz zum Katzenklo hechten, weil sie mal ganz schnell "was los werden" müssen.
Die Augentropfen mögen beide nicht so recht, aber insgesamt ging es am nächsten Tag schon viel besser und es wurde gespielt und getobt.
