Abschied von Lusie

Lusie, die Cockerspanielhündin von Sirins Vater, hatte vor zwei Jahren viel Glück, als sie von ihm vor einem Bauern gerettet wurde, der sie erschiessen wollte, weil sie Hühner gejagt hatte.

 

Lusie war des öfteren auch bei uns in Pflege, wenn Sirins Vater in Kusadasi war.

 

Am Donnerstagabend passierte dann das große Unglück:

 

Lousie wurde beim Gassigehen von einem großen Hund verfolgt, flüchtete vor ihm, wurde von einem Auto erfasst und überfahren.

 

Sofort wurde sie von Bodrum zu Nevzat in die Klinik gebracht, wo sie geröntgt wurde und erste blutstillende Medikamente bekam.

 

Für die Nacht haben wir die kleine Maus dann mit nach Haus genommen, damit sie nicht allein in der Klinik bleiben musste.

 

Am Morgen fuhr ich dann mit ihr wieder zur Klinik. Sie war sehr tapfer und trottete sogar selber in der Klinik herum.

 

Da ihre Atmung immer noch schwerfällig war, gaben wir ihr Kontrastmittel, um erneut zu röntgten, weil der Verdacht auf Zwergfellruption bestand.

 

Diese bestätigte sich leider auch;  die Gedärme waren durch das zerplatze Zwergfell in den Lungenbereich gedrückt worden, daher auch die Schatten auf der Lunge.

 

Die einzige und schwierige Entscheidung war eine Operation, die dann auch umgehend in die Wege geleitet wurde. Die OP verlief soweit gut, Louse hob sogar nach der OP ihr Köpfchen und schaute sich um, dann versagte ihre Atmung. Der Kreislauf brach zusammen.

 

Wir haben gekämpft, aber sie entschied sich für die Regenbogenbrücke - ein Leben ohne Schmerzen und Qual.

 

Bei der Obduktion stellte sich noch eine intensive Schädigung der Leber heraus. Der Schaden durch den Autounfall war einfach zu schwerwiegend.

 

Nach der Arbeit habe ich dann die sterblichen Überreste von Louise in meinem Garten beerdigt. Ich habe lange gegraben, denn der Boden ist hart und lehmig. Außerdem sind ja schon etliche Seelchen im Garten zur Letzten Ruhe gebettet worden.

 

Gegen 1.00 Uhr war dann alles soweit fertig. Louise ruht nun in Mutter Erde und ich habe eine Kerze auf ihr Grab gestellt.

 

Alle anderen Tierchen von mir haben der Zeremonie still und betroffen beigewohnt und Abschied von Louise genommen.

 

Traurige Grüße,

Angelika