Am Donnerstagmorgen klingelt das Telefon. Am anderen Ende ist unsere Tierärztin, Frau Dr. Rink.
Ganz vorsichtigt beginnt sie zu sprechen:
" ....wir haben hier eine Fundkatze ..."
Die Finderin nannte ihn "Zecke" - warum, wissen wir noch nicht so recht. Aber hier seine Geschichte:
Vor drei Wochen tauchte er bei der Finderin auf und war so gar nicht anhänglich. Er wollte zwar auf dem Grundstück bleiben und gefüttert werden. Mehr aber nicht.
Dann fuhr die Finderin einige Tage weg. Als sie zurückkam, hatte Zecke sich wohl in der Zwischenzeit überlegt, dass es nett wäre, freundlich zu ihr zu sein und in ihrem Haus zu wohnen. Jedenfalls strich er - kaum dass die Finderin wieder da war - um ihre Beine herum.
Nach erfolglosen Versuchen, "Zecke's" Besitzer/in zu finden, schlug sie dann mit ihm bei Frau Dr. Rink auf, um ihn untersuchen zu lassen.
Nach der Untersuchung dann der Anruf von Frau Dr. Rink bei uns bezüglich des Fundtieres: ... ob wir den wohl vermitteln könnten ...?
Auf unsere Rückfrage, was sie denn über das Tier wüsste und die Bitte nach einer Beschreibung dann dies:
"Siamkater, ca. 6 Jahre alt, nicht gechippt, nicht kastriert ..." Was man da wohl machen könnte ...
Unsere Antwort: "Kastrieren!"
Frau Dr. Rink: "Ja, aber .."
Unsere Antwort: "Nix aber, Sie wissen doch, wie das geht."
... und schon hatten wir einen Neuzugang.
Ich konnte vor dem inneren Auge regelrecht sehen, wie Frau Dr. Rink sich zu der Finderin umdreht und hörte sie sagen: "Ich sag doch, die Frau Schmidt ist klasse!"
Am darauf folgenden Tag wurde Zecke dann kastriert und gechipt. Diese Aktion hat er gut verkraftet und bis auf weiteres haben wir vereinbart, dass "Zecke" erst einmal auf Pflegestelle bei seiner Finderin bleiben kann.
