Die unbefleckte Empfängnis - oder ein kleiner "Sohn" namens Ayko

Als ich am Montag letzter Woche nach einem langen Arbeitstag nach Hause kam spürte ich bereits bei Öffnen meines Gartentors das hier etwas anders war wie sonst, wenn der Dosenöffner nach Hause kommt.

Meine Orgelpfeifen saßen zwar am Zaun und begrüßten mich freudig aber das ganze Rudel und auch die Katzen waren nervöser als sonst.

 

 

Tja, als ich nun komplett im Garten stand , sah ich sie: Klleine ängstliche Knopfaugen schauten mich an. Als ich näher herangehen wollte, schrie das Fellknäuel laut auf und verschwand unter dem Kaktus.
OK, schöne Bescherung. Ein kleiner Mischling sitzt angsterfüllt im Garten, der immer abge- schlossen ist. Allso wird er von einem Menschen über den Zaun, direkt in meinem Garten geworfen worden sein, weil ihn keiner wollte, armer kleiner Kerl !
Die Ausländerin kann ja noch ein Tier pflegen, hat ja eh schon reichlich ... klasse!! So schnell wird man Mutter!! Ohne Mann!! einfach so ... es geht!!
Nach dem ersten Schock versuche ich nun das verängstigte Kind unter dem Kaktus hervorzulocken. Vergeblich. Je näher ich komme, desto intensiver das Gebrüll. Aussichtslos, vorerst.
Er sieht nicht verletzt aus und so schnell wie der Zwerg in die schützende Umgebung des Kaktus kriecht, scheint er den Flug in meinen Garten unbeschadet überstanden zu haben.
Also füttere ich erst einmal den Rest der Bande in sicherem Abstand. Dann schleiche mich wieder zu ihm und schiebe leckeres Nassfutter unter den Kaktus. Gleich darauf ist gieriges Schmatzen zu hören. Der kleine Zwerg ist ausgehungert und ich lege noch `ne zweite Portion mit einer Wurmtablette nach. Auch die wird verspeist.
Danach lasse ich ihn in Ruhe; versorge noch die Samtpfoten auf der Dachterrasse und gehe geschafft ins Bett.
Am nächsten Morgen um 7 Uhr werde ich im Garten schon etwas freundlicher begrüßt. Der kleine Mann rettet sich vor den anderen Hunden im Garten hinter mich,  die ihren neuen Freund begrüßen wollen.

Dem ist der überschwängliche Akt aber unangenehm. Er sucht Schutz bei mi. Gutes Zeichen. Das Vertrauen kommt langsam - ich bin halt der Futterspender.

 

Der kleine Ayko, so soll er heißen, bekommt sein Frühstück getrennt von den anderen und kann in Ruhe fressen. Er wandert dann mit seinem Kugelbauch in den Garten.

 

Innerhalb der ersten Woche entwickelt er eine feste Bindung zu Celine, unserer Ältesten im Rudel und kuschelt nun mit ihr in der Sonne.
Er ist putzmunter und schläft selig in einer großen Hundehütte, wenn er sich ausruhen will.
Selbst die Katzen schmusen mit ihm und begrüßen ihn mit Nasenküßchen.
Der kleine Ayko kann nun in Sicherheit ein großer Junge werden. Vielleicht bekommt er ja auch eine neue Familie, die ihn nicht aussetzen wird.

Vorerst bleibt er in meiner Obhut!

 

(Angelika)