Immer wenn das Handy klingelt ...

Seit Wochen sage ich schon: Wenn mein Handy klingelt und ich die Nummer nicht kenne, geh ich nicht mehr dran. Denn jedes Mal sind es weitere Notfellchen und wir wissen schon gar nicht mehr, wohin noch mit ihnen.

 

Doch als es gestern klingelte, flüsterte mir einer ins Ohr: "Geh ran ..." und ich tat es ....

 

Am anderen Ende war die Freundin einer Familie, die gerade aus dem Spanien-Urlaub zurückgekehrt war. Gemeinsam versuchten sie, jemanden zu finden, der sich eines kleinen Kätzchens annehmen würde, das im Unterboden des Autos mitgereist war.

 

Sie waren mit dem Auto auf der Rückfahrt von Spanien nach Heinsberg, als sie das laute Geschrei des Kätzchens an einer Raststätte in Luxemburg hörten. Zunächst dachten sie noch, es wäre ein Tier an der Raststätte, dass dort schrie, konnten aber nichts finden. Auf den Unterboden des Autos kamen sie zunächst nicht.

 

Dann, als sie Zuhause waren und der Wagen in der Garage stand, war die kleine Maus wohl aus ihrem Versteck gekrochen und lief schreiend in der Garage herum. Die Einfangaktion blieb erfolglos und so liehen sie sich eine Lebendfalle, die mit Futter präpariert und in der Garage aufgestellt wurde.

 

Am nächsten Morgen saß die Maus dann auch in der Falle.

 

 

Doch wohin mit dem Katzenkind? Die Familie hat mehrere Hunde, die nicht gerade katzenbegeistert sind. So riefen sie mehrere Tierschutzvereine an, wurden aber immer weitergereicht. Entweder nahmen die Vereine nichts mehr auf oder aber man hätte keine Zeit, sich um ein "Spuck & Fauch" zu kümmern, um es zahm zu bekommen.

 

Als sie dann bei mir anriefen, erhielt ich die gleiche Auskunft wie alle anderen: Dass das Kätzchen ca. 3 Monate alt sei und man wisse nicht, ob es bereits in Spanien zugestiegen war oder erst an einem Rastplatz ...

 

Da es ja nunmal alles nichts hilft, wenn man die Leute vertröstet und mein Bauch schon wieder "rollte", sagte ich zu, das Kleine aufzunehmen.

 

Gebracht wurde es dann kurze Zeit später in der Falle und wurde erst einmal in einem Quarantänezimmer herausgelassen. Es spuckte und fauchte und biss mir erst einmal kräftig in die Finger. Als ich es dann eingefangen hatte, stellte ich fest, dass es höchstens 6 Wochen alt sein kann. Zudem war es völlig verschmutzt und hat überall an seinem kleinen Körper Schüfwunden, aber Gott sei Dank keine Flöhe.

 

Sobald das Kleine Ding allein im Zimmer war, schrie es herzzerreißend - völllig verängstigt, hungrig, durstig, frierend - es wollte einfach nicht mehr alleine sein!

 

Also rief ich meinen großen dreibeinigen alten Tom herbei, der sich immer um die Kleine kümmert. Er legt sich zu dem kleinen Ding und es suchte sofort nach der (nicht vorhandenen) Milchbar. So gab es zunächst mal warme Kittenmilch und es beruhigte sich dann ein wenig - an Tom gekuschelt.

 

Das Kleine war so verdreckt - keine Ahnung, was genau das ist. Könnte aber gut und gerne Straßendreck mit Bremsstaub sein. So bekam das Mäuschen dann erst einmal ein warmes Bad. Danach ging es in die Warme Kuscheldecke, bis es wieder trocken war.

 

Leider brachte das Bad nicht unbedingt den gewünschten Erfolg, da der Dreck sind nicht so einfach herauswaschen ließ. Aber der Grunddreck ist schon mal weg. Alles andere wird sich geben.

 

 

Lilli, die Kleine Maus, ist viel zu klein und zu dünn und hat ein ordentliches Wurmbäuchlein, das nun behandelt wird.

 

Futtern von "richtigem" Futter geht aber schon ganz gut. Da eine Notfallbehandlung nicht notwendig war, wird sie erst am Montag richtig vom Tierarzt durchgecheckt werden.

 

Wir berichten natürlich weiter.

 

Lilli sucht übrigens nun auch Paten, die sie während ihrer Zeit bei uns ein wenig unterstützen.