Ein ganzes halbes Jahr

Wenn man immer so könnte, wie man wollte, dann wäre es ja einfach ...

 

Dass wir mit unserem Umzug nach Hückelhoven nur noch eine 6.000er Internet-Leitung haben würden, wussten wir ja. Und bis März 2018 ging es ja auch einigermaßen. Doch dann fingen die Probleme an ...

 

Geht man früh morgens um 4 Uhr - und das insbesondere am Wochenende - ins Internet, ging es ja noch einigermaßen. Die Ladezeiten der Seiten, das Hochladen von Bildern und Filmen - na ja, dauerte, war aber noch im Rahmen des Erträglichen. Ab 9 Uhr hörte der Spaß dann auf, denn dann wurden die Nachbarn wach und begaben sich allem Anschein nach ebenfalls ins Internet, so dass aus der 6.000er Leitung bei uns höchstens noch eine Leistung von 1.000 ankam.

 

Dann begann die Telekom damit, Glasfaserleitungen zu legen. Also überall im Ort wurden große Löcher in die Straße gebuddelt und es wurden die Leerrohre "durchgeschossen". Wir freuten uns natürlich. Endlich schnelleres Internet - dachten wir ... Aber es kam erst einmal anders:

 

Im März erfolgte also unser erster Anruf bei der Telekom. Man will ja schließlich keinen Termin verpassen und so war dies die erste Nachfrage, ab wann und so weiter. Die Antwort lautete, ab Ende April sollten die Leitungen auf der Straße fertig sein. Dann könnten wir natürlich auch schnelleres Internet bekommen. Wir sollten uns doch Anfang Mai nochmals melden.

 

Bis Ende April waren die Straßenarbeiten dann auch tatsächlich fertig. Also erneut ein Anruf bei der Telekom. Von dort kam dann die Auskunft: Ja, alles ist vorbereitet, aber die Anschlüsse dauern noch etwas. Rufen Sie doch in 2 Wochen nochmals an.

 

So ging das dann erst einmal im jeweiligen 2-Wochentakt weiter. Jedesmal eine andere Auskunft. Und einmal hat man angeblich - mit uns am anderen Ende der Telefonleitung - sogar den Auftrag eingebucht. Nachdem dann aber keine Auftragsbestätigung einging, also wieder dort angerufen. Dann bekamen wir die Auskunft, dass nichts eingebucht sei. Ginge auch gar nicht, weil man noch nichts einbuchen könnte sowie das übliche: "Rufen Sie doch in 2 Wochen nochmal an...".

 

Mittlerweile wurde das Internet immer langsamer. Wenn die Homepage mit neuen Berichten versehen werden sollte (was aufgrund der Berufstätigkeit nur sonntags möglich ist), konnte man auch schon mittelschwere Tobsuchtsanfälle bekommen.

 

Wenn man beispielsweise einen Bericht schreiben wollte, so tippte man die ersten Buchstaben ein. Bis diese dann auf dem Bildschirm sichtbar wurden, konnte ich in die Küche gehen und ein Brot backen. (Kommentar von Günter: "Hättest Du es mal getan!") Haha ... Der fertige Bericht wäre mir lieber gewesen.

 

Während man dann Stunde um Stunde für einen kleinen, kurzen Bericht aus den Projekten vor dem Bildschirm sitzt, greift man automatisch zum Hörer und ruft mal wieder die Telekom an, um dort seinen Unmut kund zu tun und nachzufragen, wann denn nun endlich mal was geht bei denen.

 

Im Juni fanden wir dann auf der Homepage der Stadt Hückelhoven eine Liste mit den Stadtteilen/Ortschaften, die bereits mit Glasfaser ausgestattet sind und wo es (angeblich) läuft. Und siehe da: Doveren war auch dabei! Hier gab es nun aber auch eine Kontaktperson bei der Stadt, die für den Ausbau (mit-)verantwortlich war. Also eine Mail hingeschrieben und tatsächlich kam prompt ein Rückruf der netten Dame von der Stadt.

 

Sie könne das gar nicht verstehen ... Sie hätte die Information, dass alles liefe ... Sie würde sich aber nochmals mit dem Bauleiter in Verbindung setzen ...

 

Als sie später wieder anrief, teilte sie mit, der Bauleiter hätte gesagt, dass alles verlegt wäre; nur die Anschlüsse müssten nun noch erfolgen. Das solle dann bis Mitte August erledigt sein.

 

Also erfolgte ein weiterer Anruf bei der Telekom Mitte August. Bei diesem wurde uns dann mitgeteilt, dass die Leitungen zwar verlegt seien, "für unsere Straße wäre aber keinerlei schnelles Internet vorgesehen!!".

 

Monatelang wird man hingehalten und dann das! Nicht erst seit diesem Moment fühlten wir uns gewaltig ver...rscht. Anbieter wechseln bringt leider auch nichts, weil die anderen ja auch mit den Leitungen der Telekom arbeiten.

 

Mittlweile war es auch schon mega problematisch, Mails zu beantworten. Also die Antworten konnte man zwar schreiben, aber nicht versenden. Einen kurzen Bericht auf der Homepage veröffentlichen dauerte dann auch schon mal 2 Stunden. Das machte echt keinen Spaß mehr. Natürlich interessierte die Telekom-Mitarbeiter es überhaupt nicht, dass der Verein sozusagen "brach" lag mangels Berichterstattung; dass uns mittlerweile nachgesagt wurde, "wir täten ja nichts (mehr)".

 

Nachdem wir uns ja hatten vormerkten lassen für das schnelle Internet, bekamen wir dann die schriftliche Nachricht, dass eine 100.00er Leitung nicht ginge. Punkt.

 

Am Mittwoch - 2 Wochen später danach - rief tatsächlich eine Dame von der Telekom an. Wir wollten doch schnelles Internet ... Ob wir das jetzt direkt am Telefon bei ihr buchen wollten. JAAAA! Wir wollten!

 

Das Gespräch dauerte dann eine ganze Stunde. Alles wurde abgefragt und besprochen und am Ende des Gespräches wiederholte die Dame den gesamten Auftrag nochmals, damit dieser auf Band aufgenommen wurde. Wir sollten aber auch noch eine schriftliche Bestätigung, in der uns auch der Aufschaltungstermin mitgeteilt würde, erhalten.

 

Am Samstag darauf gaben sich hier die Vertreter die Klinke in die Hand. Im Stundentakt liefern immer wieder welche auf, die klingelten und uns das schnelle Internet verkaufen wollten. Auf unsere Antwort "haben wir schon" hieß es dann, "Nö, hier liegt kein Auftrag vor".

 

Also nochmals bei der Telekom angerufen. Wir hatten sogar den Namen und die Rufnummer der Dame, die aber natürlich im Wochenende war. Dafür sprachen wir dann mit einem netten Herrn, der uns ebenfalls mitteilte, dass nichts gebucht wäre, weil man den Auftrag gar nicht buchen könne ...!

 

Jetzt war endgültig Schluss mit Lustig und der arme Kerl bekam die volle Ladung ab. Wir wissen ganz genau, dass die Leitung fertig liegt - und zwar genau einen Meter vor unserer Haustüre. Rohre und Leitungen wurden dort "durchgeschossen" und dass das funktioniert hat, wissen wir so genau, weil das Geschirr in den Schränken dabei klingelte - einen ganzen Tag lang! Das ganze Haus wackelte und die Lautstärke war immens. Es war nicht zu überhören. Dann folgte die Auflistung der Aussagen im letzten halben Jahr und auch das letzte Gespräch mit der Dame blieb nicht unkommentiert.

 

Während dessen machte der nette Herr weitere Anfragen an seinem Computer. Er teilte mit, dass es in unserem kleinen Ort 3 (!) Bauabschnitte gäbe. 2 seinen fertig und buchbar, der dritte noch nicht. Deshalb sei er auch nicht buchbar.

 

Tja, uns was soll ich sagen, während wir noch über die Tatsache diskutierten, dass die Dame doch alles eingebucht hätte, was angeblich nicht ginge, "juchzt" der Mann am anderen Ende auf und sagt: "Jetzt ist die Buchung "grün" geworden. Jetzt können wir loslegen...

 

Gesagt, getan. Und was sollen wir sagen? Noch während des Telefonates bekamen wir eine Email mit der Auftragsbestätigung und gleich auch noch einen SMS mit ähnlichem Text. Wahnsinn!

 

Trotzdem waren wir natürlich noch immer misstrauisch, ob es nun am 20. September wirklich das gewünschte Ergebnis eintreten würde. Gespannt warteten wir ab und tatsächlich: Wir haben nun zumindest eine 50.000er Leitung und es läuft ...!

 

Ein ganzes halbes Jahr hat es gedauert, aber nun kann im Sunnydays-Büro kann wieder gearbeitet werden.

 

 

Und Ihr glaubt gar nicht, wie schön es ist, Berichte zu schreiben, deren Buchstaben man sofort sieht! Bilder hochzuladen und Filme und es dauert nicht gleich Stunden, bis dass sie sichtbar werden.

 

Oder mit anderen Worten: Schaut ab heute ruhig mal öfters auf unsere Homepage. Denn nun werden wieder viel öfter neue Berichte veröffentlicht!