Als wir die ersten Fotos von Norbi erhielten, war klar, dass etwas mit seinen Augen nicht stimmte, was aber nie richtig behandelt wurde. Deshalb wechselte er kurzerhand ins Projekt der RescueCats ...
Norbi hatte bekanntlich als Kitten einen schweren Katzenschnupfen. Er überlebte, seine Schwester nicht. Als wir im März dann seine Fotos sahen, war uns klar, dass da etwas nicht stimmte und auch Cristina bestätigte dies. Doch der rumänische Tierarzt teilte mit, dass man da nichts machen könne. Davon wollten wir uns selbst überzeugen und so wurde Norbi eine RescueCat.
Kurz nach seiner Ankunft brachten wir ihn zu einem Augenarzt, der unsere Meinung bestätigte. Norbi's Augen wurden kurze das - das erste Mal - operiert, da die 2. und 3. Nickhaut an beiden Augen zusammengewachsen war. Dies wurde korrigiert und wir dachten schon, jetzt ist es gut. Dass die Augen erst noch geschwollen waren, war klar. Das linke Auge wurde auch schnell "normal", nur das rechte Auge machte ihm immer wieder Probleme. Ständig war es entzündet, die Nickhaut geschwollen und es tränte. Wir versuchten alles: Von Antibiotika über verschiedene Augentropfen. Es wurde zwar immer wieder besser, aber die Beschwerden kamen nach kurzer Zeit auch wieder zurück.
An einem Morgen hatte er wieder ein dickes Auge und ich nun endgültig die Nase voll. Also ging es wieder zum Augenarzt, denn so ging es auf Dauer nicht weiter. Der Kater kniff das Auge zu und schien jetzt auch Schmerzen zu haben.
Da wir nicht ausschließen konnten, dass er sich in der Nacht geprügelt und möglicherweise "eins auf's Auge" bekommen hatte, wurde das Auge angefärbt. Am Augapfel selbst war wieder nichts festzustellen, jedoch an der Farbe und dass war dann der ausschlaggebende Punkt:
Das untere Augenlid des rechten Auges war - von der Nase bis zur Mitte - aus gesehen völlig normal. Dann sahen wir aber so etwas wie eine mini kleine Einkerbung auf dem Augenlid und genau ab dieser Einkerbung bis zum Ende des Augenlids war alles voller gelber Farbe. Das hätte nicht sein dürfen und bedeutete, dass sich das halbe Lid auf 2 - 3 mm eingerollt hatte und über den Augapfel "schrubbte". Jetzt war auch klar, warum das Auge sich immer wieder entzündete und tränte.
So konnte es natürlich nicht bleiben, also gab es kurzerhand eine weitere Augenoperation für Norbi. Der eingerollte Teil des unteren Augenlides wurde gestrafft und mit etlichen Stichen genäht. Damit Norbi während der Heilungsphase nicht an dem Auge reiben konnte, musste er nun einen Kragen tragen und damit begann das Elend!
Denn Norbi war der festen Auffassung, dass er seinen Kopf nicht mehr aufrecht halten könne. Während er also mit seiner "Tröte" über den Boden schrubbte, hob er beim Laufen die Vorderbeine bis weit über die Ohren. Das sah seltsam aus und funktionierte auch denkbar schlecht. Irgendwann gelang es ihm dann, auf das Mittelbrett eines Kratzbaums zu steigen. Dort lag er dann und ließ den Kopf herunterhängen, als hätte der nix mit ihm zu tun. Die erste Nacht verbrachte Norbi dann in Einzelhaft, da ich nicht das Risiko eingehen wollte, dass er sich auf der Treppe die Beine oder schlimmer noch den Hals bricht.
Am nächsten Morgen ging es dann geringfügig besser und im Laufe des Tages lernte er dann auch, dass man auch mit dem Kragen fressen und trinken kann.
Insgesamt hatte er geschlagene 14 Tage "Kragenpflicht" und das war für uns alle nicht schön. Norbi hatte natürlich ständig "juck". Das ist ja immer so, wo man nicht dran kommt, da juckt es einen. Also musste ich ständig seine Ohren kratzen und auch den ganzen Körper durchscheuern. Die anderen Katzen hingegen meinten wohl, dass er jetzt eine "Mars-Katze" wäre. Jedenfalls benahmen sie sich so und rannten eiligst weg, wenn er um die Ecke kam.
Norbi's Bewegungsfähigkeit mit Kragen besserte sich weiter und bereits am 3. Tag schaffte er es, den Halskragen regelrecht zu schreddern. Daraufhin bekam er einen neuen Kragen, der dann bis zum Ende hielt.
Am Abend des 12. Tages kam Norbi dann zu mir. Er schaute mich an, setzte sich hin, hob sein Hinterbein und schaute auf seinen Hintern, bevor er mich mit vorwurfsvollem Blick wieder ansah. Und ich konnte genau seine Worte hören: "Frau, ich kann mir seit fast 2 Wochen den A... nicht mehr saubermachen ..."
Ja, es wurde Zeit, dass der Kragen endlich abgenommen werden konnte und als das dann zwei Tage später endlich der Fall war, war Norbi auch wieder glücklich - und über Stunden schwer beschäftig mit der körperlichen Grundreinigung.
Letztendlich hat aber alles gut geklappt. Endlich sind Norbi's Augenprobleme endgültig beseitigt. Es tränt nichts mehr, die Entzündungen sind nun endgültig weg und er kann endlich mit seinen schönen blauen Augen alles völlig schmerzfrei sehen!