Hier müssen wir nun ein wenig weiter ausholen, denn alles begann bereits in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 2024 ….
Hier müssen wir nun ein wenig weiter ausholen, denn alles begann bereits in der Nacht vom 22. Auf den 23. Mai 2024
….
Sicherlich kennt Ihr das auch; ständig rufen irgendwelche Firmen an, die einem Solarpaneele auf’s Dach schrauben wollen und die
meisten dieser Anrufe erfolgen per Handynummer. Das ist über Tag schon nervig und abends erst recht.
Als dann in der Nacht vom 22. Auf den 23. Mai nachts um 0.10 Uhr das Handy klingelt, nehme ich das Gespräch eigentlich nur an um
zu sehen, welcher Idiot jetzt schon mitten in der Nacht anruft. Ich werde dann aber schnell eines besseren belehrt, denn am anderen Ende ist ein junger Mann, der mir folgendes
erzählt:
Als er nach Hause kam, hörte er ein Quieken und ging dem Geräusch nach. Er fand um die Hausecke herum gehend dann 5 Kitten, die
in einem dieser Schmutzwäschesammler (einem Gestellt mit einem Stoffsack daran) lagen – ganz allein und ohne Decke etc. Da es eine doch recht kalte und nasse Nacht war, wollte er die Kleinen mit
in die Wohnung nehmen, was sein Vater aber nicht wollte, weil er Angst hatte, dass die Kleinen Krankheiten ins Haus brächten. Um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, wartete der junge
Mann dann darauf, dass der Vater ins Bett ging und sodann erst die Kitten zumindest in den Hausflur zu stellen und so dann mit Vater’s Handy um Hilfe
zu suchen. Nachts um 24 Uhr kein leichtes Unterfangen und so landete er bei mir.
Auf Nachfrage berichtete er, dass die Kitten noch ganz klein wären, die Augen aber bereits geöffnet hätten. Bringen könnte er die
Kleinen nicht, da er weder über einen Führerschein noch über ein Auto verfüge. Er bekam also die Anweisung, dem Kleinen auf gar keinen Fall irgendetwas in den Schnabel zu stecken – schon gar
keine (Kuh-)Milch und auf meinen Rückruf zu warten.
Da ich selbst nachts nur äußerst ungern fahre und schon gar keine Strecken, die ich nicht kenne, gab es dann einen schnellen Blick auf WhatsApp. Prima, Sven und Stefan waren 5 Minuten zuvor noch online; also sind die noch wach. Schnell angerufen und gefragt: Wo seid Ihr? Die Antwort lautete, dass sie gerade ins Bett gegangen waren. Nach einer kurzen Schilderung der Lage sprangen beide dann aber doch wieder in die Klamotten und fuhren nach Geilenkirchen, um die kleine Bande abzuholen.
Alles gelang gut und als die Kitten hier ankamen, war bereits alles vorbereitet. Gemäß Größe und Gewicht waren die 5 Zwerge etwa 12 Tage alt.
Die Wut kochte weiter hoch; wie kann man nur so kleine Kitten aussetzen und wo ist die Mutterkatze? Die läuft jetzt mit „einem
Eimer voll Milch“ herum und sucht verzweifelt ihren Nachwuchs …
Nun, die Kleinen waren jetzt erst einmal in Sicherheit. Ziemlich erschöpft und wirklich viel trinken wollten sie auch
nicht.
Die Nacht war sehr ermüdend wie auch der folgende Tag, denn die Kleinen schrien ununterbrochen und schlugen mit den kleinen
Pfötchen um sich und immer wieder die Milch weg. Wenn, dann kamen pro Mahlzeit höchstens 2 – 3 Milliliter in die Kitten hinein. Immer verbunden mit der Angst, dass dieser eine Tropfen Milch, der
auf der Zunge landete, im nächsten Moment durch die permanente Schreierei in der Lunge landete, was nix Gutes bedeuten würde.
Also rief ich Elke an. Elke betätigt sich seit 15 Jahren als Flaschenkind-Mama und ist die Fachfrau in Sachen Handaufzuchten. Sie hat natürlich ganz andere Erfahrungen als ich, die ich nur sehr selten Handaufzuchten habe. Sie gab einige Tipps und bot zudem an, die Kitten so lange aufzunehmen, bis sie aus dem Gröbsten heraus wären. Grundvoraussetzung war jedoch: „Du nimmst sie zurück, wenn sie selbständig fressen können“.
Dieses Angebot nahm ich am nächsten Tag, als sich noch immer nichts verändert hatte, gerne an, denn hier kam ich nun wirklich an
meine Grenzen. Jede falsche Entscheidung würde zu Lasten des Lebens der Kitten gehen und dann muss man sich eben Hilfe suchen.
Elke schlug sich dann 4 Wochen lang die Tage und Nächte um die Ohren. Anfangs fütterte sie jede Stunde und wir standen in
ständigem Kontakt. Auch Elke hatte Probleme, denn die Kleinen waren völlig traumatisiert. Das Schreien und Schlagen hörte erst einmal nicht auf. Nach einiger Zeit ging das Füttern dann etwas
besser, aber auch Elke hatte arge Bedenken, dass sie es alle schaffen würden. Sie sagte, solche schwierigen Kitten hätte sie noch nie gehabt!
Mit der Zeit wurde das Schreien weniger, den Kitten ging es besser und sie nahmen zu. Im Vergleich zu anderen Kitten in ihrem Alter waren sie aber noch immer sehr klein. Die Kitten agierten auch untereinander aggressiv. Besonders eines wollte immer in Elke’s Nähe sein und akzeptierte es nicht, wenn sie sich auch um die anderen kümmerte.
Als sie dann anfingen zu spielen, schlug eines der Kitten einem anderen auf’s Auge. Es blutete ein wenig, das Auge schwoll an und
am nächsten Tag nieste es ein paar mal. Also kam der erste Tierarztbesuch. Nach einigen Tagen Antibiose und Augensalbe ging es dann wieder und heute ist das Auge wieder vollkommen
wiederhergestellt.
Am vergangenen Samstag war es dann soweit und die kleine Bande kam wieder zurück. Die Kitten sind nun etwa 6 Wochen alt und haben sich schnell eingelebt. Das Gewicht ist in Ordnung, die Kätzchen sind gesund und munter. Ihre Lieblingsbeschäftigungen sind schlafen und fressen. Die Fressen einem regelrecht die Haare vom Kopf. Sobald der Futterteller gefüllt wurde, machen sie sich wie die Heuschrecken darüber her und innerhalb von Minuten ist alles weginhaliert.
Dann wird getobt, gespielt und gerannt. Das Lieblingsspiel sind dabei meine Füße: Man stürze sich auf den nächstliegend Zeh, halte diesen mit den Vorderpfoten inklusive aller vorhandenen Krallen fest und beiße herzhaft hinein. Kleine Zähne und spitze Krallen, das tut schon ordentlich weh und ich glaube, die Bande liebt es, wenn ich quietsche … Und auf einmal kippen sie alle wie auf Kommando um und fallen in Tiefschlaf.
Babykratzbäume sind völlig uninteressant. Die großen Kratzbäume werden viel lieber genutzt. Sobald sie wach werden, wuseln sie herum und man muss aufpassen, wohin man tritt.
Lisa und Luzie betätigen sich derweil als Babysitter und haben immer einen wachen Blick auf sie. Abends sind die Beiden dann aber auch immer sehr geschafft ...
Wirklich viel schaffen kann man zur Zeit nicht. Gerade wird die Bande wieder wach. Da heißt es nun: Futterteller füllen und Bande
wieder aus ihrem Schlafhaus herauslassen. Dann wird gefressen, gesch… und getobt um danach wieder zu fressen und zu schlafen. Das geht dann im 2-Stundentakt so über den ganzen Tag bis abends um
22 Uhr. Dann ist Feierabend und Gott sei Dank schlafen sie die Nacht nun durch.
Unser ganz besonderer Dank geht an Elke, die alles gegeben und sich die Tage und Nächte um die Ohren geschlagen hat. Vielen, vielen Dank für Deinen Einsatz!!
Die Kitten fressen ständig und so gehen mal locker 8 Schälchen Animonda Baby-Paté pro Tag in sie hinein. Die Anzahl erhöht sich natürlich je größer sie werden. Wer uns bei den Futterkosten für die 3 Kater und 2 Katzen unterstützen mag, drückt bitte den Spendenbutton:
Vielen Dank!