Simba

Der kleine Simba war eines der 5 Kitten, die wir im Alter von 12 Tagen ausgesetzt auffanden. Alles sah erst so gut aus, doch dann erkrankte er schwer ...

 

Der kleine Simba war immer der Kleinste im Wurf; zwar flink wie ein Wiesel, aber dennoch ein Mini-Kater. Nachdem er und seine Geschwister aus dem Gröbsten heraus waren, sah es erst so aus, als würde er langsam aber sicher in Größe und Gewicht aufholen, doch dann geschah das Unerwartete:

 

Simba wollte nicht mehr fressen. Das, was er hin und wieder fraß, war Katzenstreu. Dies zeigte an, dass er Mangelerscheinungen hatte. Er nahm ab und lag eigentlich nur noch in seinem Kuschelbett. Spielen und Toben stellte er komplett ein. Er kroch regelrecht an der Wand oder unter den Schränken herum, wenn er zur Katzentoilette gehen wollte. Kam seine Schwester Mia oder eine andere Katze in seine Nähe, ließ er sich auf den Rücken fallen und schrie vor Angst. Ein wenig Fieber hatte er auch und so folgte der erste Tierarztbesuch, der kein zufriedenstellendes Ergebnis brachte. Klar war nur: Irgendetwas stimmte absolut nicht mehr!

 

Zunächst wurde der kleine Mann also zwangsernährt in der Hoffnung, wenn das Fieber runtergeht, wird er schon wieder fressen. Dem war leider nicht so, dafür sah ich aber, dass Simba nicht mehr richtig sehen konnte. Auf seinen Augen lag ein milchiger Schimmer, er schien nur noch Schatten sehen zu können. Mein Bauchgefühl sagte, dass es eine FIP sein könnte.

 

Also wurde zunächst Kontakt mit einer Adoptantin aufgenommen, die bereits mit zwei ihrer Katzen FIP durchgemacht hatte und diese wiederum vermittelte einen Kontakt, bei dem ich notfallmäßig das Medikament erwerben könnte.

 

Besprochen wurde mit dieser Dame, dass wir erst einen Bluttest machen lassen würden, um anhand der Blutwerte die FIP bestätigt zu bekommen - oder eben auch nicht.

 

Gesagt, getan. Also wieder zum Tierarzt, Blut abgenommen (das hat Simba ganz tapfer mitgemacht) und am nächsten Tag kam dann auch schon das Ergebnis. Leider aber nicht vollständig. Eine Untersuchung fehlte, weil es angeblich nicht genügend Blut gewesen sein sollte. Es nützte also gar nichts. Entweder alles nochmal machen oder aber auf Risiko gehen und das Medikamentverabreichen.

 

Bei einer FIP zählt jeder Tag. Je früher die Behandlung beginnt, umso größer ist die Chance, den Kampf zu gewinnen. Mittlerweile war es Donnerstag und es hätte viele Tage gedauert, bis die neuen Blutbefunde vorgelegen hätten. Mittlerweile waren wir uns auch sicher, dass es sich um eine Okulare FIP handelt; eben die Form der FIP, die das Tier erbllinden lassen. Also begannen wir die Behandlung sofort.

 

War man anfangs daran gebunden, das Medikament zu spritzen, so gibt es heute auch Tabletten, die eingegeben werden können. Da das Medikament 84 Tage lang gegeben werden muss (beim Spritzen jeden Tag abwechselnd einmal in die rechte und einmal in die linke Seite gespritzt wird, aber in jedem Fall nicht die gleiche Stelle getroffen werden darf) entschieden wir uns für die Tabletten. 42 Stiche pro Seite  - so viel Platz war da gar nicht bei dem kleinen Kerl. Zudem schmerzt das gespritzte Medikament sehr.

 

Wäre es wider Erwarten kein FIP, würde die Tablette nichts bewirken. Ist es aber FIP, würden wir innerhalb weniger Tage eine Besserung feststellen. Die Entscheidung war demnach einfach.

 

Die erste Tablette bekam er dann auch direkt und in den nächsten drei Tagen wurde Simba auch weiterhin zwangsernährt, bekam zudem ein Leberschutzmittel und Vitamin B12. Das das Medikament hier pünktlich jeden Tag um 18 Uhr gegeben wird, bemerkten wir, dass er - wenn es auf die Zeit zuging - immer sehr schlapp herumlag.

 

Ab dem vierten Tag ging es dann langsam bergauf. Selbständiges Fressen ging noch immer nicht, aber er lag nicht mehr den ganzen Tag in seinem Bettchen. Seine Schwester Mia war dabei total lieb zu ihm. Sie putzte ihn und lag oft mit in seinem Bettchen.

 

Im Verlauf der nächsten Tage kam er dann mehr und mehr ins Leben zurück. Er fraß wieder selbständig und fing langsam an, herumzulaufen und zu spielen. Im Laufe der Zeit verschwand auch der Schleier auf den Augen und Simba kann nun schon wieder richtig sehen. Mittlerweile rast er regelrecht wie ein wildgewordener Handfeger durch die Bude. Mit dabei ist immer seine Schwester Mia, aber auch die größeren Katzen haben mittlerweile ziemlichen Respekt vor dem (immer noch) kleinen Mann. So passiert es immer wieder, dass Simba auf beispielsweise der Sessellehne liegt, eine andere Katze betritt den Raum und er hat nichts besseres zu tun, als dieser Katze in den Nacken zu springen. Oder aber eine große Katze bekommt von ihm eine Backpfeife oder einen Klatscher auf den Hintern. Nach erfolgter Attacke rast der kleine Kerl dann mit regelrecht durchdrehenden Pfoten davon.

 

Seit dem 28.11.2024 bekommt Simba nun mittags seine Leberschutz-Tablette, um 18 Uhr sein GS und nach 19 Uhr, wenn er gefressen hat, seine Vitaminpaste mit zusätzlich 2 Tropfen Vitamin B12. Auf letzteres besteht er auch, das ist "Nachtisch" und er duldet es nicht, dass ich es vergesse ...

 

Heute sind wir bereits bei Tag 30 (von 84) angekommen und es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass Simba es schafft und nach der Wartezeit von weiteren 84 Tagen als geheilt entlassen werden kann!

 

Allerdings reißt die Behandlung auch ein großes Loch in die Kasse, denn eine Tablette kostet 7 € plus Leberschutz, Vitaminpasten, Päppelfutter etc. und mindestens noch zwei weiteren Blutbildern. Insgesamt belaufen sich die (geschätzten) Gesamtkosten auf mindestens 1.100 €. Daher würden wir uns über eine finanzielle Unterstützung sehr freuen!